Das Wiesenttal

Die Wiesent ist der Hauptfluss der Fränkischen Schweiz. Die Quelle der Wiesent liegt in dem Ortsteil Steinfeld der Gemeinde Stadelhofen. In Behringersmühle vereinigt die Wiesent sich mit den beiden größten Nebenflüssen Aufseß und Püttlach. Nach insgesamt 78 km mündet sie bei Forchheim in die Regnitz. Die wirtschaftliche Bedeutung der Wiesent gründete sich früher auf die zahlreichen Mühlen, von denen leider nur noch sehr wenige erhalten sind. Auch die Wasserräder sind weitgehend verschwunden, eines der letzten Exemplare dieser "ausgestorbenen" Bewässerungsmaschinen findet sich in Ebermannstadt, gleich in der Nähe der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz.

Das Tal der Wiesent ist landschaftlich außerordentlich reizvoll. Die Fränkische Alb ist ein Kalksteingebirge - entstanden aus Ablagerungen während der Jurazeit - in welches sich die Wiesent tief eingegraben hat. Mächtige versteinerte Schwammriffe sorgen für die markanten riesigen Felsblöcke an den Talhängen, für die die Fränkische Schweiz bekannt ist. Diese "Markenzeichen der Fränkischen" wurden zwar im Lauf des letzten Jahrhunderts überwuchert, jedoch sorgten die Felsfreilegungen der 80er und 90er Jahre wieder für freie Sicht auf die wildromantisch zerklüfteten Felsen. Und wo Felsen sind, sind auch die Kletterer nicht weit: Die Fränkische Schweiz ist ein Kletterparadies, und an den Hängen des Wiesenttals finden sich zahlreiche gut beschriebene Kletterfelsen.

Oben an den Talrändern finden sich zahlreiche Burgen und Burgruinen, die - sofern öffentlich zugänglich - im Zuge der aufkommenden "Mittelalter-Welle" Schauplatz von Ritterturnieren und Mittelaltermärkten sind.

Die Wiesent ist der einzige Fluss der Fränkischen Schweiz auf dem Flusswandern noch erlaubt ist - daher ist sie besonders bei Kanu-Fahrern sehr beliebt. Der wachsende Zulauf brachte jedoch Problem für das empfindliche Ökosystem der Wiesent, so dass vor wenigen Jahren die Regierung von Oberfranken einschreiten musste. Nach einer neuen Rechtsverordnung ("Gemeingebrauchsverordnung") der Regierung von Oberfranken ist das Kanufahren ab 2006 auf der Wiesent nur noch eingeschränkt erlaubt, Floßfahrten sind generell verboten.

Den drei ortsansässigen Bootsverleihern erteilte das Landratsamt Forchheim die wasserrechtliche Genehmigung, mit "Mietruderbooten" die Schifffahrt auf der Wiesent auszuüben. Geregelt sind darin die maximale Anzahl und die Kennzeichnungspflicht der Mietboote. Ab Pulvermühle sind 50, ab Doos 200 und ab Behringersmühle maximal 240 Boote einsetzbar. Für den Monat Mai sind die maximalen Bootzahlen um 15% auf 43, 171 und 204 Boote reduziert.

Im Einzelnen:

  • Vom 1. Oktober bis 30. April ist zwischen Plankenfels und Gasseldorf das Paddeln verboten
  • Vom 1. Mai bis 30. September darf die Wiesent von Plankenfels bis zur Sachsenmühle von 9 bis 17 Uhr und von der Sachsenmühle bis Gasseldorf von 9 bis 18 Uhr befahren werden
  • Der Oberlauf ist bis Plankenfels ganzjährig gesperrt
  • Gepaddelt werden darf nur in Fließrichtung
  • Ein- und Aussteigen ist nur an gekennzeichneten Stellen gestattet
  • Alle organisierten Bootsveranstaltungen mit mehr als zehn Booten sind verboten, Ausnahmen müssen genehmigt werden
  • Die ortsansässigen Bootsverleiher dürfen nur eine vorgeschriebene Zahl von Mietbooten einsetzen, die entsprechend gekennzeichnet sind.